SO 26.09 | Neue Aula & Online
17.30 | Konzert: „Breathtaking“

Im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert war das Cornetto für seine erstaunliche Fähigkeit bekannt, die menschliche Stimme zu imitieren. Diese Imitation umfasste nicht nur seinen klaren und hellen Klang, sondern auch seine Beweglichkeit, seinen Ausdrucksbereich, seine dynamische Flexibilität und seine Artikulation, die es fast so klingen lassen konnte, als ob der Spieler durch sein Instrument sprechen würde. Unser Programm, das diese Imitation in den Mittelpunkt stellt, heißt „atemberaubend“, sowohl weil die Stimme und das Cornetto buchstäblich mit dem Atem musizieren, als auch weil die Imitation, so hoffen wir, dem Zuhörer im übertragenen Sinne den Atem rauben kann. Die junge tschechische Sopranistin Hana Blažíková, die als eine der aufregendsten Stimmen in der heutigen Barockszene“ beschrieben wird, schließt sich hier Bruce an, um diese Instrumental-Vokal-Paarung zu feiern.

Unser Programm beginnt an der Wende des 17. Jahrhunderts, als das Kornett auf dem absoluten Höhepunkt seiner Entwicklung stand. Sowohl von Sängern als auch von Kornettisten wurde erwartet, dass sie vollendete Improvisatoren waren, und während die Sänger die Führung bei der Definition des Stils der Verzierungen übernahmen (sogar Gorgie genannt wegen des Einsatzes der Kehle bei der Artikulation der schnellen Töne), waren die Kornettisten auch für ihre Verzierungen berühmt. Diese virtuose Verzierung fand bald auch Eingang in die Solomusik im neuen Stil mit Basso continuo. In diesen Stücken führten die Kornettisten eine musikalische Konversation mit den Sängern, indem sie deren musikalische Phrasen und Verzierungen ständig imitierten und wiederholten, so dass die Stimme und das Instrument „verschlungen“ erschienen.

Der dritte Teil unseres Programms erforscht die letzte Phase dieser Geschichte. Jahrhunderts, vor allem in Rom und Neapel, erlebte das Cornetto eine späte Blüte und spielte obligate Partien von oft verblüffender Schwierigkeit in Opern und Oratorien von Komponisten wie Alessandro Scarlatti und Giovanni Battista Bassani. Es ist buchstäblich der letzte Atemzug des Kornettos.

Zwischen diesen Gruppen von Stücken, die das 17. Jahrhundert einrahmen, haben wir die renommierte griechische Komponistin Calliope Tsoupaki gebeten, ein neues Werk zu schreiben, das die Gemeinsamkeiten von Cornetto und Stimme erforscht. Diese neue Komposition vertont den Text Mélena imí (Nigra sum), der bereits in einer Vertonung von Tarquinio Merula auf dem Programm zu hören ist, und wird von der Komponistin als ein heiteres antiphonales Moment für Stimme und Cornetto beschrieben.

Für mehr Informationen besuchen Sie: http://www.brucedickey.com/breathtaking

_Bruce Dickey: Zink
_Hana Blažíková: Sopran
_Kris Verhelst: Cembalo
_Rainer Zipperling: Viola da Gamba

_Eintritt  € 10.- | € 5.-

Kartenvorverkauf:
Zentrale Kartenhotline +49 (0) 201_4903-231 oder Bestellung per E-Mail unter karten@folkwang-uni.de

Hinweis:
Die Karten können ab dem 01.08.2021 erworben werden.