Sky Cage Quartet
Rajesh Mehta (Trompete) wurde 1964 in Kolkata, Indien, geboren und wuchs in den USA auf. Er arbeitet seit 1991 professionell als Musiker und war in Europa (Amsterdam, Berlin, München) und Asien (Chennai, Mumbai, Singapur) ansässig und wohnt derzeit in Duisburg. Mehta ist ein preisgekrönter Trompeten-Innovator, Komponist/Künstler, der mehrere Hybrid-Trompeten erfunden hat, darunter die Drumpet in Amsterdam und die mikrotonale Naga Phoenix in Singapur.
Mehta schloss 1986 sein Studium am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) ab (mit Studien an der U.C. Berkeley) und studierte Musik und Komposition bei Mark Harvey am M.I.T. und Anthony Braxton am Mills College in Kalifornien. Parallel zum Musikstudium arbeitete er auf dem Gebiet der Ingenieurakustik und als Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften über seine Nachhilfeagentur Arc Tutoring Services, die er in der SF BayArea gründete und betrieb. Als Senior Creative Arts Fellow des American Institute of Indian Studies gründete er 2005-06 die innovative Musikproduktionsplattform Orka-M in Chennai, die stark von seiner Forschung und musikalischen Zusammenarbeit mit südindischen Tempelmusikern beeinflusst wurde. Mehtas fortwährende Beziehung zum Ingenieurwesen und zur Architektur inspiriert seine grafischen Zeichnungen und Gemälde, die als Grundlage für seine kompositorische Arbeit für Stücke mit Improvisatoren dienen.
Mehta tritt derzeit mit seinem neuen Quartett Sky Cage auf, das sein gleichnamiges Stück beim Moers Festival 2020 ( Arte/Wdr Broadcast) uraufgeführt hat. Derzeit arbeitet er an einem neuen Stück für diese Gruppe, unterstützt durch ein Stipendium des Landes NRW. Außerdem spielt er im Trio Inguru mit seinem langjährigen Mitstreiter, dem in London lebenden Cellisten Rohan de Saram (Arditti String Quartet) und seinem Sohn, dem
Schlagzeuger/Schlagzeuger Suren de Saram (Bombay Bicycle Club). Er ist aufgetreten, hat Aufnahmen gemacht und mit einigen der weltweit herausragendsten Musiker aus vielen Genres zusammengearbeitet, darunter improvisierte Musik und Jazz, europäische Klassik und zeitgenössische Musik, indische Klassik und Tempelmusik wie Anthony Braxton, Mark Harvey und das Aardvark Jazz Orchestra (Leo CDs Aardvark Steps out und Trumpet Madness), Paul Lovens (Rajesh Mehta Solos und Duos, Hatology CD Orka), der zeitgenössische Cellist Rohan de Saram (Innovative Music Meeting CD, True Muze Records und Sounding Buildings DVD), der südindische Meisterperkussionist Professor Trichy Sankaran, Vlatko Kucan (Mehta Metric Ensemble, Between the Lines CD Reconfigurations). Andere Musiker, mit denen er zusammengearbeitet hat, sind: Ravichandra Kulur, Jayachandra Rao, Amelia Cuni, Robyn Schulkowsky, Chad Popple, Peter Niklas Wilson, Sandy Evans, Matthias Kaul, Daniel Ott, Felicity Provan, Joost Buis, Alan Purves, Tobias Delius, Marco Blauuw, Tristan Honsinger, Joe Williamson, Steve Heather, Ray Kaczynski, Aleks Kolkowski, Steve Noble, Viv Corringham, Jaap Blonk, Georges Emmanuel-Schneider, Marco Horvat, Bruno Caillat, Pavel Fajt, Keith Rowe, Keith O’Brien, Linda Buckley, Mick O’Shea und viele andere. Er hat auch in vielen interdisziplinären Projekten mit führenden zeitgenössischen Tänzern/Choreographen wie Sasha Waltz und Dominic Petit und den zeitgenössischen indischen Tänzern/Choreographen Ramli Ibrahim und Shakuntala, Dichtern wie Esther Dischereit und Klangkünstlern wie Danny Mcarthy, Harry de Wit und Hans Peter Kuhn gearbeitet. Mehtas visuelle Arbeiten dienen als musikalische Partituren und wurden in Konzerten internationaler Ensembles wie Face the Music Ensemble (New York City) und Hong Kong New Music Ensemble aufgeführt. Diese waren auch die Grundlage für seine Produktionen Sounding Buildings, die architektonische Akustik, sich bewegende Musiker, projizierte Stand- und Bewegtbilder und lm integrieren. Mit seiner Frau, der Vokalistin/Stimmtrainerin Barbara Friederichsen-Mehta, hat er bei den folgenden Produktionen eng zusammengearbeitet: Glucksman Art Gallery, University of Cork, Irland im Jahr 2005; Neue Musik/Theater Festival Rümlingen, Schweiz 2006; Norwegische Theaterakademie Gastprofessur Workshop/Produktion mit Szenografie-Studenten 2009 und 2018 (mit einer Solo-Performance im Emanuel Vigeland Mausoleum in Oslo, Norwegen); Spring Workshop Hongkong 2014. 2002 arbeitete er mit dem Architekten Steven Holl an einem DVD-Projekt für die MIT Simmons Hall, hielt Vorträge und trat im Design-Seminar des Architekten Daniel Libeskind an der HfG Karlsruhe auf. Mehtas visuelle Arbeiten wurden in verschiedenen Publikationen wie Notations 21 (von Theresa Sauer, Thames and Hudson Publishers); Beyond Notation (Leonardo Music Journal, MIT Press) veröffentlicht und in Galerien ausgestellt wie: Nature Morte, Delhi, The Swiss Embassy, Delhi, und Apparao Galleries, Chennai. Das Balmond Studio (London / Colombo), gegründet vom renommierten Ingenieur/Architekten Cecil Balmond, präsentierte Mehtas Arbeit in einem Feature-Interview für ihr Online-Magazin T.I.P(„Thinking in Practice“) im Februar 2019.
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Georges-Emmanuel Schneider (Violine und Elektronik), schweizerisch-französischer Geiger erhielt zunächst eine klassische Ausbildung beim legendären Ruggiero Ricci an der Universität Mozarteum Salzburg. Seit Jahren setzt er sich als Klangkünstler auch intensiv mit elektronischer Musik auseinander, sucht nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten für sein Instrument und hat 2018 seine Kompetenzen in diesem Bereich durch eine Max/MSP Zertifizierung am IRCAM in Paris vervollständigt.
Sein Violinspiel steht für Moderne, zeitgenössische Musik, Jazz, freie Improvisation, elektroakustische Musik, Ambient, elektronische Beats und vor allem für einen einzigartigen Fusionsklang, der Elemente all dieser Musikrichtungen gezielt vereint, um ein neuartiges Violinspiel zu generieren. Das Ergebnis dieser Arbeit ist in mehreren Aufnahmen, die zwischen 2017 und 2020 erschienen sind, festgehalten: die Ambient Alben Assassinous Act (Time Released Sound, Oakland Kalifornien, 2017) und Für Immer (Off Records, Brüssel, 2020) mit dem Kieler Musikproduzenten Morgen Wurde, die Free Jazz Alben Kontergesang und Rhizome mit Udo Schindler/Gunter Pretzel (Creative Sources Recordings, Lissabon, 2019) und das Klassik-Jazz Fusionsalbum Sound of a Poem mit der Sängerin Esther Kretzinger (Gramola, Wien, 2017, auch als Vinylplatte erhältlich). Auch Kooperationen mit bildenden Künstlern sind ein Schwerpunkt seiner Arbeit, wie z.B. mit Marianne Hollenstein (Basel) und dem Modelabel Finch (Kiew), TOMAK (Wien) oder Albert Weis (Berlin). Auftritte führten Georges u.a. in die Tonhalle Zürich, das Konzerthaus Berlin, Konzerthaus Wien, die Cadogan Hall London, LSO St. Luke’s, Brucknerhaus Linz, KHS Hall Taipeh, National Concert Hall Dublin, Rudolfinum Prag, New York Metropolitan Museum, Kulturcasino Bern, Kultur- und Kongresszentrum Luzern, und zu den Salzburger und Bregenzer Festspielen, Wien Modern, Ultraschall Festival Berlin, Salzburg Biennale, Shanghai New Music Week, das Traiettorie Festival Parma, Festival Melos Ethos Bratislava, Biennale Koper, Unerhört! (Bayerischer Rundfunk), Festival Dialoge der internationalen Stiftung Mozarteum, Scelsi Festival Basel, Carinthischer Sommer, Sounds of Jazz Salzburg und den Salzburger Jazzherbst.
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Keith O’Brien (E-Gitarre und Elektronik) wurde 1972 in Irland geboren und lebt seit 2005 in Berlin. Er ist Musiker, Tongestalter und Komponist. Er hat in den Bereichen Theater, Tanz, Komposition, improvisierter Electronica, Jazz, Neuer Musik und Multimediaperformances in ganz Europa, den USA und Russland gearbeitet.
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Chad Charles Popple (Schlagzeug und Tabla), geboren in Milwaukee, WI, USA, begann mit 5 Jahren Schlagzeug zu spielen, mit 16 Jahren Vibraphon und mit 20 Jahren nordindische Tabla. Er zog 1998 nach einer Europatournee mit seiner Band Colossamite nach Hamburg. Mitglied u.a. in den Bands Gorge Trio, Hosho und Powerdove. Die Solo-Percussion-Platte „A Popple People“ wurde 2018 auf Joyful Noise Recordings veröffentlicht. Er hat den Titel Miruthanga Kalajothy von der University of Jaffna, Sri Lanka/Royal Academy of Oriental Arts, London mit einem Diplom in Mridangam erworben.
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